Stephan Baumgartner: Homöopathische Erklärungsmodelle unter der Lupe

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04.09.2017
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Volkshaus Zürich


Wie können Wirkungen homöopathisch potenzierter Präparate verstanden werden? Diese Frage bewegt und beschäftigt nicht nur Arzte und Patienten, sondern auch Pharmazeuten und Naturwissenschaftler seit mehr als 200 Jahren. Samuel Hahnemann war der Ansicht, dass den Wirkungen potenzierter Arzneien „geistartige Arzneikräfte“ zugrunde liegen. Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophischen Medizin, sprach von der Möglichkeit, durch das Potenzieren das Materielle in seinen Funktionen, seinen Prozessen, seinen Kräften zur Wirksamkeit zu bringen.
Die in den letzten Dekaden aufgebrachten Erklärungsmodelle lassen sich einerseits in mehr materiell-strukturell basierte Ansätze sowie in formale nicht-lokale Modelle gliedern. Erstere stellen Hypothesen auf zur molekularen Struktur und Dynamik potenzierter Arzneien oder berufen sich auf Nanopartikel oder Nanoblasen in den Präparaten. Die nicht-lokalen Modelle verallgemeinern die formalen Strukturen der Quantenphysik und versuchen so, einen Erklärungsrahmen für die Vorgänge bei einer homöopathischen Behandlung zu definieren.
In diesem Vortrag werden die verschiedenen Erklärungsansätze miteinander verglichen und die Möglichkeiten für eine experimentelle Verifizierung diskutiert.

PD Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner
1984–1990 Studium der Physik, Mathematik und Astronomie (Universität Basel). 1995 Promotion in Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. Seit 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut Hiscia, Verein für Krebsforschung, Arlesheim sowie seit 1996 am Institut für Komplementärmedizin der Universität Bern. Seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Integrative Medizin an der Universität Witten-Herdecke. 2013 Habilitation in experimenteller Medizin. Forschungsschwerpunkt: Entwicklung experimenteller Methoden zur Untersuchung pharmazeutischer Verfahren im Bereich Homöopathie und Anthroposophische Medizin.